schule für dichtung

michaela falkner (aut)

klasse: “DAS MANIFEST. DER MANIFESTIERENDE
Sich an die Wand stellen ein todernstes Spiel vollführen ...”

“In dieser Klasse werden am Beispiel Manifest/Verkündigung performative, schriftüberschreitende Elemente der sprachkünstlerischen Arbeit verhandelt. Die performative Dimension der Sprache, der intentionale Impetus von Texten. Taktiken der Konfrontation via Manifest. Dinge mit Worten tun wollen. Sätze als kraftvolle Hymnen! Der Schriftsteller als „Fleisch gewordenes Wort“.

Die Klasse kulminiert am Ende in eine Performance am Balkon der Schule für Dichtung „AN ANGEL WENT UP IN FLAMES. Ein todernstes Spiel vollführen ...“

Neben der Vermittlung formaler Aspekte und Möglichkeiten eines intentionalen Textes, wird es auch darum gehen, den Studenten die Haltung des Manifestierenden, den Anspruch seiner beinah totalitären Auffassung von Welt und Weltgestaltung anschaulich zu vermitteln. Das für den Autor Existentielle und Kreatürliche an der Erschaffung und Präsentation von Texten, der Vollzug als literarische Strategie. Gemäß der Lehre als künstlerischen Akt, ihrem zeremoniellen und aktionistischen Charakter, wird die Klasse ganz genau festgelegten Regeln und Grenzen im Ablauf folgen. Falkner legt diese jeweils zu Beginn mittels Manifest vor.

Als Anforderungsprofil wird von den Teilnehmern also erwartet, dass sie entsprechend große Lust mitbringen sich auszusetzen, sich dem bisweilen artifiziellen Charakter der Klasse hinzugeben. Sowie eine gewisse Familiarity mit Falkners Werk (siehe auch www.falkner7.com).”


vorlesung michaela falkner (pdf zum download)

termine:

4 unterrichtseinheiten à 2 stunden (inkl. pausen):
di, 29.4.: 20.00 – 22.00 uhr
mi, 30.4.: 20.00 – 22.00 uhr
do, 1.5.: 20.00 – 22.00 uhr
fr, 2.5.: 20.00 – 22.00 uhr
plus 2 std. unabwägbar.

ort: sfd – schule für dichtung, mariahilferstr. 88a / stiege III / 7, 1070 wien


mo, 28.4., 19.00: einführungsvortrag und lesung von michaela falkner
-vorlesung: das manifest. der manifestierende. zum intentionalen und performativen impetus von texten
-lesung aus: falkner II. eine moritat in siebzehn bildern (czernin-verlag 2006)
ort: alte schmiede – literarisches quartier wien, schönlaterngasse 9, 1010 wien


sa, 3.5.2008, ab 15.00: an angel went up in flames. ein todernstes spiel vollführen ...,
schlussperformance auf dem balkon der sfd, mariahilferstr. 88a, 1070 wien

begrenzte teilnehmerzahl

unterrichtssprache: deutsch

anmeldeformular zum download

kurzinformation zu michaela falkner, die die klasse leitet:


© erwin peter pani

michaela falkner

1970 geboren in kollerschlag, österreich. arbeitet und lebt in wien.
promovierte in politischer psychologie (zum thema verbale konstrukte).

bücher und manifeste; performance, installation, interventionistische kunst. textsorte manifest, moritat und stationendrama sind die schwerpunkte des literarischen agierens. pathos und die essentiell theatralische komponente des aktes der stellungnahme als leitender werkgedanke.
in den kunstprojekten werden taktiken der konfrontation dekliniert, die schriftstellerin als (extrem)performerin, als “fleisch gewordenes wort“.

www.falkner7.com


bibliografie:
- a fucking masterpiece (czernin-verlag 2005)
- jemanden auf einem verwilderten grundstück finden – geltend machen am maschendrahtzaun. ein stationendrama. (in: “stimmenfang. neue texte aus österreich“, residenz verlag 2006)
- falkner II. eine moritat in siebzehn bildern (czernin-verlag 2006)