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die ersten zeilen von Marco Steiner
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student:
Han musste nun doch grinsen. Zu sehr erinnerte ihn der Geruch des schwitzenden Touristen an das Zeug, dass sein Vater sich immer Abends zwischen den Zehen hervorgeholt hatte; früher, als er noch nicht zu dick war, um sie mit einem zollgroßen Bambusstab zu erreichen. Vorbei am Vormittagsverkehr bog er in eine Seitengasse. Han atmete schwer, an diesem Julitag, dem 17. diesen Jahres, den er sorgfältig aus dem Kalender geschnitten hatte. Heute muss es wohl sein, sagte er sich, heute soll Vater sterben.
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kommentar von martin amanshauser |
das ist ein wunderbarer text, mir bleibt fast der atem weg! - einer der besten, die es meiner ansicht nacht je gab in dieser übung. die vorgaben sind ausgezeichnet eingehalten, der text ist anschaulich und spannend, er hat alles, was den beginn einer guten geschichte ausmacht.
ich finde wenig negatives, aber was mich stört: 1) vielleicht ist der erste satz mit dem NUN DOCH ein bisserl zu rhetorisch. vielleicht koennte man das durch was frischeres ersetzen? (wird aber schwierig) 2) und dass er den tag - WIE? - aus dem kalender geschnitten hat, das ist mir von den fakten her etwas unbegreiflich.
schoen wäre, eine verbesserte fassung dieses wunderbaren texts zu lesen - und wenn ich mit meinen beiden kritikpunkten nicht recht habe (vielleicht überblicke ich den text jetzt nicht ganz), dann bitte eine erläuterung. DANKE.
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