die ersten zeilen von Johann Nakovitz
 

student:

Wang hatte es eilig, nach Hause zu kommen. Die klapprige Rikscha sargte er in einer Ecke des Schuppens. Nach dem kühlenden Duschbad lag er nur noch da und ordnete die Gedanken. Dieser Deal sollte sein ganzes Leben verändern. Aber da waren Zweifel, Angst und Bedenken, die den Reiz des Verbrechens herabsetzten, aber auch Jahre der Entbehrung. Wie lange noch Brot und Butter? Er schüttete Instantpulver in das kochende Wasser und wartete – wie jeden Abend.
Heute wollte er aber auf die Zukunft trinken. Wang hob das Glas und folgte den Spiegelungen im Rot. Der Luxus des teuren Weines brachte wieder ein Flackern in die kalte Asche seiner Phantasien, doch als der Löffel in der Brühe verschwand erschrak er, denn die Ringe, die aus jeder seiner Bewegungen hervortanzten, verflüchtigeten sich ebenso schnell, wie sie gekommen waren. Da waren wieder diese Scheinbilder in der Wüste seines Aberglaubens.


 
kommentar von martin amanshauser

gewagte metapher am schluss - weiß nicht, ob mir das gefällt.
im gesamten finde ich es aber sehr gelungen.

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