die ersten zeilen von Johann Nakovitz
 

student:

2. Fassung:

Warum müssen wir in Freiheit leben? Diese schleimige Illusion stellt uns vor einen Abgrund. Gefressen werden oder springen!
Ich bin kein Sklave! Schließlich war es meine freie Entscheidung, einer Frau in ein fernes Land zu folgen. Meine Kinder kann ich kaum ernähren. Die leuchtenden Farben meiner Bilder haben sich, gequält, in dieser verdammten Hoffnungslosigkeit verloren. Oder, ist da noch etwas?
Da waren andere vor mir. Ich will mir nicht anmaßen, mich mit ihnen zu vergleichen: Jesus, M. L. King, Ghandi, Nelson Mandela. Sie wurden in Kerker geworfen, gefoltert, ermordet. Für die so genannte Freiheit haben sie eine ganz persönliche Interpretation gefunden. Doch das Wesentliche war ihnen gemeinsam: sie sind in den Abgrund gesprungen. Immer und immer wieder. Und kein „Herrscher“ konnte ihre blühende Geisteshaltung einsperren.
Ein Netz wird sich auftun ... Ich springe!


 
kommentar von martin amanshauser

sehr gut gearbeitet. super. ist eigensinnig und genau gemacht, man kann noch stilistisch ein bisserl was versuchen ("ich will mir nicht anmaßen", "verdammte hoffnungslosigkeit", "ganz persönliche interpretation" etc., also alles, wo abgegriffene sprachbilder lauern)
freue mich über diesen text.

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