die ersten zeilen von claudia seidl
 

student:

Sie ging bereits zum vierten Mal heute zur Tür. Erst Mittag: Noch mindestens dreiunddreißig Verbeugungen und natürlich abends – wieder ein Treffen mit seiner Familie.
"Hast du das Gedicht?", würde ihr Mann bald fragen und dabei denken: "Hoffentlich ist es besser als sonst!“ Nicht, dass seine Mutter wieder hinter vorgehaltenem Seidenärmel hustet und die Kinder ihre Lesung mit ihrem Lachen unterbrachen.
Wieder zählte sie die Rikschas auf der Straße vor ihr. Vierzehn diesmal. Ob die eine unter ihnen war? Rot soll das Rad sein, das Dach grau. „Der Fahrer hat, was du brauchst", war ihr zugesichert worden. Was, wenn er nicht kommt? "Es gibt nur einen wie ihn", hieß es. Sonst liefert keiner Gedichte, Menschen ja, aber keine Gedichte.


 
kommentar von martin amanshauser

1. satz: zu ungenau. da ist ein wort zu viel drinnen, finde ich.
das mit dem seidenärmel ist wirklich ein wunderbarer satz.
2. absatz 4. satz, "soll", das ist unverstädnlich, finde ich., weil da einen ungute doppelbedeutung aufkommt. bitte noch einmal - falls es geht - eine genauere version, die ich dann auch detaillierter besprechen würde.

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