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die ersten zeilen von Jürgen Heimlich
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student:
Ich hatte immer schon innovative Ideen. Also ging ich zum Patentamt und war überrascht, dass es so etwas schon gab.
"Meine Herren", sagte ich. "Sind Sie sich sicher?" Die Kerle nickten. "Dann versuch´ ich´s in Eigenregie. Es soll ja Leute geben, die selbstverfertigten Schmuck verkaufen."
Ich vernachlässigte meine Familie. Ich vernachlässigte meine Arbeit als Suppentester. Ich hatte für nichts mehr Zeit. "Ich lass´ mich scheiden", sagte meine Frau. "Aber es ist für uns; es ist für unser Kind", sagte ich. "Das ist noch nicht mal in Planung", sagte meine Frau. "Blödsinn", sagte ich. "Wir werden bald dafür sorgen, dass du schwanger bist." Vier Tage später zeigte ich Irmi das fertige Gerät. "Aha", sagte sie bloß. "Diese Jogger laufen dauernd mit ihren sportlichen Kinderwägen im Prater herum. Wir bauen auf Muskelkraft", sagte ich stolz. "Du glaubst doch nicht, dass ich mich mit diesem Ding im Prater abstrample." Ich schüttelte den Kopf. "Noch ist es nicht so weit. Das Kind ist noch nicht mal in Planung, hast du gesagt. Aber jetzt haben wir einen Grund dafür, endlich aus Nägeln Köpfen zu machen."
"Du spinnst total", sagte meine Frau. "Da ist es ja noch besser, du testest diese ungenießbaren Suppen." Ich lächelte. "Dieses Gefährt ist die spannendste Idee, die ich je verwirklichen konnte." "Pah", sagte meine Frau. "Ich hab´ genug von deinen Flausen, und und werd´ eine Weile zu meiner Mutter ziehen." Endlich hatte ich es geschafft.
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kommentar von martin amanshauser |
1.500 zeichen und nicht 600 – übungsvorgabe nicht eingehalten. macht ja nichts – ich finde, man kann diesen text, der eigentlich schön wäre, durch radikale kürzungen von vielem ballast befreien. ich würde mir im nächsten schritt eine version klar unter 1.000 zeichen wünschen, sobald die gepostet ist, wende ich mich dem text zu.
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