die ersten zeilen von Johann Nakovitz
 

student:

Der erste Monsunregen spülte den Dreck von den Straßen, unter der drückenden Schwüle sammelte sich schon neuer.
„Hi, Charly! Na, heute schon die Waden gereizt?“
„Ja, Sam, vorhin beim Pinkeln habe ich was abgekriegt; brennt wie Feuer! Wohin heute?“
„Zum Marktplatz, bitte. Ich will Gewürze riechen und Fisch, dein Moschus macht mich sonst verrückt. - Hätte dich fast nicht erkannt, Charly! Neue Rikscha, oder neuer Lack? Dieses Rot...“
„Hatte von gestern noch Blut im Urin, war heftig!“
„Ich brauch‘ dich morgen, halt die Wäsche rein, Charly; es kommen heftigere Parties! Die Maschine landet um Uhr 15.00 Uhr, wie üblich.
„Sam, es ist Schlechtwetter angesagt ...“
„In Zukunft machst du dir das Wetter selbst, und jetzt fahr‘ endlich, verdammt!“
Charly liebte das Rot seiner Rikscha - und das Rot der Mohnfelder, aber er hasste das Rot des Blutes ...


 
kommentar von martin amanshauser

das ist schund at ist best, und jetzt endlich möchte ich einmal sagen: ich find schund in ordnung. stellvertretend diesen text für alle anderen. er ist vielleicht eh der radikalste. dieses genre wird hier meisterhaft beherrscht, man muss aber sagen, einen schritt außerhalb der übungsvorgabe sind wir das schon.
wir können ehrlich gesagt nur froh sein, dass nicht alles, was wir lesen, so ist.

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