die ersten zeilen von Peter Göschl
 

student:

Christian Ahrens erwacht. Die Träume sind verschwunden, mit einem Bedauern stellt er das fest. In letzter Zeit waren die Träume wieder lebhafter geworden, aber immer verbargen sie sich hinter stahlgrauem Nebel. Die Tage verlaufen gleichförmig. Morgens steht er auf, geht ohne Frühstück ins Büro, kehrt abends zurück, stopft in sich hinein, Fernsehbilder und Radioprogramm und was alles so im Kühlschrank ist, und geht dann schlafen, um das ganze am nächsten Tag von vorne zu beginnen.

Dieser Nebel. Und ein Rot. Er zögert. Rot ist nicht Bewegung, ist nicht Leidenschaft, ist nicht Pfingsten. Der Osten ist rot, er steht davor und die Ampel wechselt ihre Farbe nicht. Der Osten errötet und die Nebel wallen. Die Sonne wirft ihren Schein auf die Gesichter, auf die Fahrzeuge, auf die Glasfassaden. Lässt die dünnen Fäden sichtbar werden, welche die Botschaften aneinander knüpfen. Sie fliegen von Antenne zu Antenne, von Verstärker zu Verstärker. Bleiben hängen beim einen oder anderen, bilden sich ein in deren Köpfe und winden sich dort durch die engen Gänglien. Die Begleitmusik ist pompös. Von überall her erklingen die Schnadahüpfeln, die Märsche, die Schicksalssymphonien. Die Hände salutieren mit den Apparaten, die Stimmen dringen in sie ein und flattern verwandelt und stumm in die Welt hinaus.


 
kommentar von martin amanshauser

netter text. eloquent und routiniert geschrieben.
aber viel zu lang - siehe übungsvorgabe.

forumeintrag posten