die ersten zeilen von phebra fekete
 

student:

Wenn ich heute an diesen Tag zurück denke, muss ich kichern. Die Ernsthaftigkeit, mit der ich vor der Garküche auf ihn wartete! Der Wind roch nach Fisch, nach Hitze, nach Verwesung. Mir war schlecht.
Dann sah ich ihn. An seinem Blick hatte ich ihn erkannt. An seinen Kinderaugen, die im Wirrwarr der Straße nach mir suchten. Nach mir, die er noch nicht kannte. Ich sah ihn, wie er, nach vorne gebeugt, im Cyclo saß, ständig bereit zum Sprung. In seinen Händen hielt er die Flaschenpost. Kurz schien sein Blick mich zu streifen. Mich, die viel zu spät reagierte. Das Cyclo fuhr vorbei. Ich rannte los.


 
kommentar von martin amanshauser

dieser versuch versprüht eine merkwürdigen charme. sogar die abgegriffenen phrasen, die da oft durchscheinen (MUSS ich kichern, BEREIT zum sprung, SCHIEN mich zu streifen, der blick, etc.) fügen sich halbwegs ein. womit ich nicht meine, dass man solche dinger unbedingt verwenden muss. aber die spannung wird aufgebaut, und man kann sich bildlich vorstellen, wie es in dieser situation steht.
gefällt mir irgendwie mehr als ich nach außen hin rechtfertigen kann, dieser beitrag. danke. ich muss ihn ungerecht gut bewerten.

forumeintrag posten

nur eine antwort / phebra / 02.12.2002 22:52
lieber martin amanshauser!

diese antwort freut mich irgendwie. nur: VERSPRÜHT einen merkwürdigen charme. Ist das nicht auch eine dieser verfluchten abgegriffenen phrasen? ;-)
nein, aber ganz im Ernst (schonwieder, gell?): diese beobachtung gefällt mir, weil ich selbst offensichtlich in meinem mangel an distanz zu meinem text nie auf die idee gekommen wäre, dass das abgegriffene phrasen sein könnten.
ich bin heut schon zu müde, um etwas neues zu probieren. aber bald.
danke für die antwort!!!