die ersten zeilen von augusta laar
 

student:

Niemand liebt dich

Die zuckerrote Puppe liegt am Boden. Ihr weißer Arm deutet nach oben. Ihre Haare sind aus Plastik. Ihr zarter Rücken ist entblößt. Sie hat keinen Unterleib. Sie lebt. Es war so schön mit Dir. Er sagte. Das Gegenteil ist der Fall. Du tust alles um nicht zu leiden. Ihr spitzer Fuß stakst aus der Mülltonne. Er steigt auf und fährt los. Niemand liebt dich Baby. Sie winkt ihm nach, ihre Tränen laufen über die Blechkante. Bryan Ferry wollte es so. Der Puppenatem. Reiner und weisser als Wüstenstaub. Und die Haare. Sie sind gar nicht tot. Er sagte. Verschenkt. Die Tonmischung ist unter aller Sau.


 
kommentar von martin amanshauser

mir gefällt, dass die haare aus plastik sind. und mir gefällt auch der respektlose grundton (der ohne die sau ganz am schluss vielleicht noch stärker wäre?)
einige schöne ideen kommen da vor.
ich hab im kommentar zum nebentext (der mit dem führerschein, weiter oben) kurz meine persönliche (und vielleicht ungerechte) haltung zu texten wie diesem erklärt. der führerschein-text gefällt mir besser, weil ich ihn leichter verstehe.
ein detail: 2 farben in den ersten beiden zeilen: das muss entweder absicht sein, oder: weg damit. es irritiert hier auch, weil ja die puppe zuerst zuckerrot ist – also vollständig rot – und gleich darauf der arm weiß.

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