die ersten zeilen von Elke Scheiber
 

student:

Es war wie jeden Tag und doch ganz anders. Dasselbe Wirrwahr der Straßen, dieselben flink gleich den Bewohnern eines Ameisenhaufens umhereilenden Menschen, dieselbe rhythmische Geräuschkulisse und einem den Atem raubende Schwüle, derselbe scharfe Geruch von Blut und totem Fisch, von verwesenden Eiern vom Markt. Wie immer, dachte er auf seinem Rad. Wäre da nicht dieses Paket das er nun mit sich führte. Übergeben im Hinterhof einer Straßenküche, zwischen den sich stinkend anhäufenden Speiseresten. Nährboden für Ratten und anderes Ungeziefer. Nun war es nicht mehr wie an jedem Tag.




 
kommentar von martin amanshauser

guter text, flüssig und routiniert geschrieben. und doch hab ich probleme damit. naja, ich bin eben jetzt plötzlich sehr streng. das ist natürlich unfair. da kann jemand schreiben, und dann macht man das nieder. kritik statt motivation. ich arschloch.
– aber der einstieg gefällt mir nicht so recht, weil dieses motiv – dass es eben so wie immer ist und doch anders – ist ein in der literatur schon aher, verzeihung, abgelutscht ist. und dann kommt es in diesem kurzen beitrag 2x vor. würde dieser text anders beginnen, z.b. mit dem paket, um das es ja geht, dann würde ich ihn gleich um einige stufen lieber haben. ich finde, es ginge unmittelbarer.

forumeintrag posten