gedicht von  anne winter
 
  viel

welt sag nur ein wort
wahr gesagt
wozu
sterben
kein mord.

schlafen zu lehren aus sarg
gurt liebe
bring unter.

deshalb lebend
was der held tut
leichen hoffen-dasein
kaelte-wesen-bild
stille-leichen. 
 
  kommentar
 
wow!
geht völlig unter die haut.
muss an den tod vom christian denken.
immer mehr komm ich drauf, wie sehr auch oder grade unter diesen extrem beschränkten vorgaben jeder doch etwas ganz eigenes macht.

e.l.

danke / annerl / 28.10.2002 16:36
Jetzt, wo ich weiss wie / wohin das Posten geht :o)
---> geht völlig unter die haut.
Ich nehme das als ein Kompliment, wie es kaum besser geht (muss an Kafka denken, wie war das mit der Axt?)
Ich glaube auch (wie im Forum steht) dass man an Beschränkungen wachsen kann... genau wie es keinen guten abstrakten Maler gibt, der nicht auch naturalistisch malen kann, wird nie jemand ein gutes "freies" Gedicht schreiben, der nicht an strengen Formen gewachsen ist.