prose by Stefan Soos
 
  Langsam habe ich hier sowas wie einen Rhythmus gefunden, Kopenhagen ist eine wunderschöne Stadt.Es ist hier schon seit ich angekommen bin sehr,sehr frisch, vom Meer weht immer ein starker kalter Wind durch die Gassen herein. Ich geniesse diese Trübheit die der Regen hier von sich gibt, fast täglich spaziere ich ans Meer, an eine kleine Bank nicht weit entfernt vom Schiffahrtsmuseum. Meist habe ich meine dicke Daunenjacke bis ins Gesicht gezogen und meine Hände fest in meine Taschen gesteckt, ich geniesse die Kälte hier und die Tropfen die auf meinem Kopf platschen sowieso.Manchmal geh ich ins Cafe im Schiffahrtsmuseum und wärme meine kalten, rötlichen Finger an einer heissen Tasse Tee auf, dabei bewundere ich die Menschen wie sie das grosse Holzschiff in der Haupthalle bewundern, und das Schiff bewundere ich natürlich auch.Meine Daunenjacke lasse ich dabei meistens an, ich will hier drinnen nicht verharren.In Kopenhagen ist jeder Tag wie ein Sonntag oder zumindest wie ein Wochenende, es fällt zumindestens niemanden auf wenn Wochenende oder gar Sonntag ist, der Wind blässt hier so stark, das man keine Stimmen wahrnehmen kann und alles bleibt still. Ich geniesse die Dunkelheit aber das habe ich ja schon angedeutet, genauso geniesse ich das in die Pfützenspringen, ich habe mir extra Herbstschuhe hier gekauft die wasserabweisend sind.Meine Haare sind ganz schön lang gewachsen in letzter Zeit damit der Wind besser mit ihnen spielen kann, von meiner Bank aus kann ich den Hafenarbeitern bei der Arbeit zusehen, die haben meistens Hauben auf.Es ist so trüb, so eine Dunkelheit, ein früher Wintermorgen. Oft wenn es zu tröpfeln beginnt gehe ich hinaus um ein bisschen nass zu werden dann kehre ich zurück und lege meine klatschnasse Kleidung und mich auf die Heizung, dabei lasse ich oft ein heisses Bad ein ohne es nachher zu benützen, ich hülle mich unter eine dicke Decke und lausche nur dem heissen Wasser wie es in die Badewanne plätschert zu, ein wunderschönes Zusammenspiel mit der Dunkelheit hier. Oft wenn ich in einer heissen Badewanne einschlafe träume ich das du auch gerade in einer heissen Badewann liegts und einschläfst.Meine Wohnung ist nicht besonders groß dafür ist hier alles sehr ruhig wobei es auch schwer sein dürfte in Kopenhagen eine laute Wohnung zu bekommen, ich habe viele Fenster von denen man aus auf die verregneten Strassen sehen kann.Sie umhüllen mich, lassen mich geborgen fühlen.Hier gibt es keine wolkenlosen Tage, sie begleiten einem, man hat immer ein Dach über dem Kopf. Ich geniesse das Lichtaufdrehen jeden Morgen, vor allem wenn es auch dann wirklich ein Sonntag ist, ich mag das Spiel von künstlichem Licht und der Trübheit des Wetters in Kopenhagen.Ich habe einen grossen Teekessel gekauft, manchmal spiele ich mit dem Regen noch Trompete, immer mehr konzentriere ich mich jedoch darauf ihm zuzuhören, ich habe schon darüber nachgedacht die Badewanne ins Wohnzimmer um genau zu sein dicht an mein grosses Fenster zu platzieren, dann könnte ich mit dem Regen baden gehen. Oft wenn ich daran denke wie ich dann in einer heissen Badewanne am Fenster liege und auf die trüben Strassen Kopenhagens blicke, träume ich auch davon das du ebenfalls in dieser Badewanne liegst, ich deinen Körper durch das Wasser leicht gedämpft auf meinem spüre und wir gemeinsam auf die in das ins trübe Wetter getränkten kopenhagenener Strassen blicken. Ich habe schon längst vergessen das es anders sein könnte, das nicht diese wunderschöne Trübheit alles umgibt und alles ins Geborgene trägt. Meine Augen sind hier selten ganz geöffnet, wozu auch, hier ist alles so angenehm dunkel, auch der Gemüsehändler hat die Augen meistens fast geschlossen, er erkennt mich trotzdem immer wieder.Ich bin fühl mich hier schon richtig einheimisch, ein Kind Kopenhagens bin ich geworden.Ich hoffe es geht dir gut, alles Gute, pass auf dich auf.  
  commentary by the teachers
 
The text is too long, and full of repetition. It
seems to be a letter. We feel that one
experiences too little about the city and
too much about the writer of the letter. The
second line makes one not want to read
further. You seem to be a tourist, but then
seem to conclude that the city you are in
is really like the impressions you have.
Open your eyes!