prose by stefan feiner
 
  Mein scheuer blick bricht sich in den alten mauern des schlossparks, und bricht so etwas auf in mir. Nähere mich immer auf eine andere weise, begebe mich auf diesen, später auf den anderen aussichtspunkt, den brennenden Wunsch in mir, etwas Neues zu entdecken, doch am ende liege ich wieder ermattet in der wiese und denke an etwas vergangenes. Befühle mit meiner hand die grasnarbe, lasse ameisen meine arme erkunden und versuche, an nichts zu denken. Kleine kieselwege bahnen sich ihren weg durch die verwinkelungen des parkes, gewinnen durch stufen aus stein an höhe und verlieren sich irgendwo. Der blick wendet sich vom himmel der stadt zu, linz, die wie eingehüllt in einem kokon so etwas wie das vergehen der zeit nicht spürt. Sehe diese stadt, es ist immer dieselbe, und doch ? in meiner Verbindung zu ihr hat sich vieles verloren. Ich schliesse die augen und sehe weiss vor mir, behende Schritte, die sich ihren weg bahnen. Eine hand, die geborgenheit sucht, augen, die angst haben, aber nicht mehr scheu sind. Ein flaues Gefühl breitet sich aus. Liege noch immer auf dem Gras und möchte nicht aufstehen. Suche immer noch nach dem, was ich eigentlich schon einmal gefunden habe. Die alten Mauern verdecken den Blick auf den Himmel. Finde trotzdem keine Kraft mich wegzubewegen. Streiche solange über das Gras, bis es abknickt - und stirbt. Aber vielleicht irre ich mich in diesem Punkt ? und ich bin es, der jedesmal stirbt, an diesem Ort. 
  commentary by the teachers