prose by Guido Steiger
 
  toplitzsee. kammersee. zwanzig meter unter uns nur mehr ahnungen nach dem tod: salz und dunkel beherrschen die menschlichkeit. und wir darüber im kleinen boot teilen den see entzwei, in zwei: dem alten greis wurde ein kind in die hand gegeben und saiblinge schwimmen am felsen: greis und säugling. fels und saibling. manchmal hört man alte erzählungen, nur kleine kurze berührungen mit den ranken der geschichte, geschichten: dünkler als der see. versenkte schätze dienen nur blutlosen wesen als reichtum, das salz frisst weiter am pigment der vergangenheit. durch den blutkanal ins paradies. hier tanzen elfen im aufwind und der wind wird getrieben von den unzähligen seelen die ihren körper hier verloren haben. am ufer zwingt es dich plötzlich in die knie und deine hände greifen bereits ins wasser: hier ist das andere ende deiner nabelschnur, hier ist geburt: greis und säugling. fels und holunder. und als wir dann in der wiese lagen habe ich die sonne ganz zärtlich berührt, die mir als dank dafür ihre strahlen in mein haar flocht.  
  commentary by the teachers
 
A psychedlic experience in the Salzkammergut?Vielleicht ein bisschen zu pathetisch...die Welt erklären: "greis und säugling", "deiner nabelschnur", etc. Etwas reduzierter im Anspruch wäre ein Versuch wert.