prose by Julia Rafael
 
  Durch die Hasenöhrlgasse ging ich nie wieder so aufrecht wie damals, als ich bereit war, in die Welt zu ziehen. Die Gasse begann erst mit den quaderförmigen 60-er Jahre Neubauten, die an ihr entlang in blassen Farben Spalier standen, zu existieren. Dort wo ich wohnte, mündete sie in die Wildnis einer Großstadtsteppe, die uns Kindern Freiheit schenkte. Als ich die auffällige gelbe Blume pflückte, die zwischen Beton und Wiese vor sich hin wuchs, trieb ich einen Nachbarn dazu, ans Fenster zu stürzen und mit mir zu schimpfen. Dass meine Mutter den Nachbarn dumm fand, und mir sagte, dass sie ihm eine ganze Sonnenblumenarmee anbauen könnte, beruhigte mich nicht. Nie mehr wollte ich dem Nachbarn, dem ich die gelbe Blume geraubt hatte, begegnen. Weil ich keine Ruhe gab, ließ mich meine Mutter mit meinen Ersparnissen ziehen. Erst als ich dabei war, in die Hauptstraße einzubiegen, holte sie mich wieder ein. Ich glaube, wir gingen dann in das Milchgeschäft, gleich am Anfang der Hasenöhrlgasse. Dort duftete es so gut wie in keinem anderen Geschäft nach frischem Topfen und Käse, und die Frau war zu uns Kindern immer sehr freundlich. 
  commentary by the teachers
 
Diese Geschichte reicht nicht über das Spectrum eine Tagebucheintragung hinaus. Obwohl Einzelheiten beschriben worden sind ist der Ort nicht wirklich zu spüren. It is interesting to try to write from a child's perspective, but somehow the reader doesn't get enough fresh information. Please try it again.