prose by eva steiner
 
  (Wien/Neustifter Friedhof) Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten, gleichermaßen bequem, und dem Anlass entsprechend vorbereitet, dorthin zu kommen. Mit dem roten Bus der Linie 39A, oder im Leichenwagen. An der Endstation können noch letzte Geschäfte abgeschlossen werden. Goldbandverzierte Herzen aus Moos sind überaus beliebte Kaufobjekte, Ölkerzen die Variante für die schmale Brieftasche.Am Wochenende tauschen Mitglieder des Kriegsopferverbands, am Eingang, wo jeder vorbei muss, kleine weiße Aufkleber mit schwarzen Kreuzen gegen Bargeld. Zündhölzer, eine kleine Schaufel, oder Gießkannen aus Blech erhält man für geringeres Entgelt und ein „Vergelt’s Gott“ im nahe gelegenen Raum des Friedhofsaufsehers. Geht es dann endlich ohne weitere Unterbrechung dem Ziel zu, werden die Schritte kürzer, langsamer, stiller. An der Hand der Großmutter war ich zum ersten Mal hier, später mit dem Vater. Neustifts Weinberge immer gegenüber. Nirgendwo sonst sind meine Erinnerungen so lebendig geblieben.  
  commentary by the teachers
 
The middle of the piece is interesting: the
combination of grieving and shopping.
The beginning is untrue and doesn't
work. The old joke is that you are either
vertical or horizontal when you go to a
graveyard. For example, I wouldn't take
the bus, I would drive my bright blue
Twingo. The last line doesn't fit at all to
the rest, and is anyway cliché. Perhaps
you can make something a bit sharper or
satirical out of the middle part.


formale Korrektur / anna greve / 13.10.2003 11:22
Sorry, 41A ist die öffentliche Verbindung, um dorthin zu gelangen!