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(Wien/Neustifter Friedhof)
Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten, gleichermaßen bequem, und dem Anlass entsprechend vorbereitet, dorthin zu kommen. Mit dem roten Bus der Linie 39A, oder im Leichenwagen.
An der Endstation können noch letzte Geschäfte abgeschlossen werden. Goldbandverzierte Herzen aus Moos sind überaus beliebte Kaufobjekte, Ölkerzen die Variante für die schmale Brieftasche.Am Wochenende tauschen Mitglieder des Kriegsopferverbands, am Eingang, wo jeder vorbei muss, kleine weiße Aufkleber mit schwarzen Kreuzen gegen Bargeld. Zündhölzer, eine kleine Schaufel, oder Gießkannen aus Blech erhält man für geringeres Entgelt und ein „Vergelt’s Gott“ im nahe gelegenen Raum des Friedhofsaufsehers.
Geht es dann endlich ohne weitere Unterbrechung dem Ziel zu, werden die Schritte kürzer,
langsamer, stiller. An der Hand der Großmutter war ich zum ersten Mal hier, später mit dem Vater. Neustifts Weinberge immer gegenüber.
Nirgendwo sonst sind meine Erinnerungen so lebendig geblieben.
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commentary by the teachers |
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The middle of the piece is interesting: the combination of grieving and shopping. The beginning is untrue and doesn't work. The old joke is that you are either vertical or horizontal when you go to a graveyard. For example, I wouldn't take the bus, I would drive my bright blue Twingo. The last line doesn't fit at all to the rest, and is anyway cliché. Perhaps you can make something a bit sharper or satirical out of the middle part.
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