farnblütenlese - "massenheilungen folgen in kürze"
analoges treffen
am 13.12.2002 ab 18 uhr wird es in der sfd ein "analoges treffen" geben, zu dem hiermit alle teilnehmenden der klasse herzlich eingeladen sind. um anmeldung - via forum - wird gebeten.
adresse: sfd-schule für dichtung mariahilferstrasse 88a/III/7 1070 wien tel.: 522 35 26 e-mail: sfd@sfd.at
"ein abend für christian loidl"
am 16.12.2002 findet im "tachles", karmeliterplatz 1,1020 wien, um 20 uhr "ein abend für christian loidl" statt, zudem sie alle herzlich eingeladen sind. genauer programmablauf hier in kürze.
übungen zur übung, etc.
liebe teilnehmende !
zunächst freue ich mich, dass es so viele beiträge gibt und sich auch über das "forum" eine rege kommunikation entwickelt !
ich kann ja nun nicht wissen, wer da und vor allem aus welchen beweggründen teilnimmt. und ob der- oder diejenige bereits ein dutzend gedichtbände, oder ähnliches veröffentlicht hat, oder sein/ihr erstes gedicht zu schreiben versucht. das bringt so eine anonym-digitale kommunikationsform mit sich und ist ja auch dergestalt recht spannend !
das entwicklungsteam (adm) hat da wirklich etwas bemerkenswertes und gelungenes und - wie das so heißt: äußerst userinnen-freundliches - zusammengebracht ! ein problem für den kommmentierenden ist dabei allerdings: ich bekomme nicht mit, wie gearbeitet wird und welche schwierigkeiten während der arbeit dabei im einzelnen und für die jeweiligen, "naturgemäß" individuell - je nach persönlicher erfahrung - schreibenden auftreten. dazu nun im folgenden einige sozusagen grundsätzliche hinweise für diejenigen die das annehmen wollen:
christian loidl hat das vorliegende spiel seinerzeit derart begonnen, dass er die gesammelten, gefundenen wörter (zu einem bestimmten zahlenwert), unter beiziehung diverser "füllwörter", zu (einigen wenigen) kurzen texten geformt hat. ich meine, ich darf in diesem zusammenhang "verraten", dass es ihm dabei weniger um die exakte einhaltung der fallendungen, plural- oder singularform und dergl. ging, sondern um eine quasi versammlungsform und inbeziehungsetzung von wörtern gleichen zahlenwerts und um ein nachdenken und "nachlesen" darüber, warum jetzt gerade diese wörter in einen zusammenhang treten, usw. (in hinsicht auf eine späterfolgende verwendung in gedichten).
ich empfinde es oft als hilfreich - auch und gerade im bereich des poetischen handelns - sich eine bestimmte starre beschränkungsform aufzuerlegen, um sie später wieder abstreifen zu können ... so ist auch dieses "spiel" hier eine möglichkeit für schreibende, zwischen spielform und ernsthaftigkeit, zwischen (selbst)beschränkung und "ausuferndem" hin und herzuschwingen .. das zählen von silben, buchstaben, wörtern, abschnitten, zahlenwerten usw., kann z.b. helfen, von einem grundpathos das sich zunächst beim schreibenwollen eines gedichtes einstellen mag, abzusehen und die worte auf eine andere weise zu sich kommen zu lassen ..
eine gute "übung zur übung" ist - in diesem sinne - z.b.: sich eine wörterliste zu einem wort aus dem ausgangsgedicht abzuschreiben. versuchen sie sodann aus diesen wörtern etwas zu machen, sie in eine form zu bringen, auch unter verwendung und hinzuziehung von bindewörtern, artikeln,etc. beachten sie dabei die strukturierung, zeileneinrückungen, zeilenabbrüche, zeileneinrückungen: welches wort soll in welcher zeile stehen ?, usw. ! kehren sie sodann von dieser erweiterten "einwörterliste" wieder zurück zum (eigenen) übungsgedicht, versuchen sie auch das abzuschreiben (oder auszudrucken) und in verschiedener art und weise zu ordnen, umzugruppieren. finden sie heraus, welche der wörter an die jeweiligen stellen passen oder eben nicht ! lassen sie sich zeit dabei ! nehmen sie die wörter und ihre überlegungen dazu mit in ihr gehäuse, überziehen sie damit ihr kopf-kissen ! tragen sie das mit sich herum, woimmer sie sich befinden !
die vorgegebene spielanleitung mag dazu verführen, sich nur kurzfristig, kurzweilig damit (mit dem anklicken und austauschen von wörtern) zu beschäftigen und somit lediglich unstrukturierte wörteransammlungen herzustellen (die erst die grundlage für die arbeit an einem gedicht darstellen könnten) aber:
poesie ist keine teilzeitbeschäftigung !!
ein gedicht ist bekanntlich nicht nur deswegen ein gedicht, weil die wörter untereinandergeschrieben sind. wir haben das äußerste von uns zu verlangen ! wir müssen gar nichts tun ! niemand zwingt uns ! aber, wenn sie das wollen: öffnen sie türen ! (vermeintlich) bekannte und unbekannte ! beginnen sie ihre sprache zu finden, ihre eigene sprache, und sprechen sie sie !
"hör zu, wirkliche poesie sagt gar nichts, sie hilft nur den möglichkeiten auf die sprünge. öffnet alle türen. du kannst durch irgendeine, die dir entspricht gehen." sagte schon der gute alte jim morrison.
ich wünsche weiterhin guten mut und gutes gelingen !